[2005-04-02]
Gelächter
Er hing nackt hinter dem Fenster. Er baumelte ein wenig hin und her. Das sah gemütlich aus.
Die Leute auf der Straße blieben stehen und lachten. Ein Witzbold.
Aber dann sahen sie, dass er die Zunge herausstreckte und wandten sich empört ab.
Ein Kind kam vorbei. Es streckte dem Baumler die Zunge heraus. Als der nicht reagierte, ging es beleidigt weg.
Ein Hund kam vorbei. Der schaute hin und gleich wieder weg. Ein Baum hatte seine Aufmerksamkeit erregt.
Eine Straßenlaterne blinkte ein Licht hinein. Aber es wollte ihr nur ein Schatten gelingen.
Später, als die Männer ihn vom Fensterkreuz abschnitten, brachen sie ihm versehentlich ein paar Finger. „Deswegen brauchst du uns nicht die Zunge rauszustrecken“, sagten sie, nahmen die Schere und schnitten sie heraus. Danach banden sie ihm den Mund zu.
So schien er nicht allzu sehr beschädigt, als das Telefon klingelte und der Anrufbeantworter zu blinken begann. Morgen wird dich der Teufel holen, sagte eine Stimme.
„Hat ihn schon“, sagten die Männer und schlugen sich auf die Schenkel.
Beim Abtransport kamen der Hund und das Mädchen noch einmal vorbei. Das Mädchen kniff die Lippen zusammen, der Hund jedoch streckte die Zunge heraus, weil er hechelte.