[2008-05-15] 
 

Morgenrot


Ein Hund hat gebellt.
Morgenröte fällt. Mir ins Gesicht.
Verschmierte Fenster.
Entstellt-vergällte Sicht.
Gespenster in Fahrenheit’scher
Temperaturmessmaßnahme.

              Die Nacht erschien. Mir heller als das Licht.
                 Durchwirkt vom Glanz der träumerischen
                 Illusion. Himmelstanz. Mit einer weißen Engelin.


Die Schlieren schreiben rote Schrift.
Im räuberischen Gleißen verbirgt sich
Hoffnung auf den Scheiben.  
Ein Bote höhnt: Hab Acht. Fahr hin.
Sein Gift verschönt mir meinen Blick.
Ich will nicht länger frieren.

              Die Farben wechseln schneller.
                 Zurück. Der Tag wird mir die Wahrheit drechseln.
                 Ich soll nicht länger darben.


Ein Schlag. Ein enger Ton zur Klarheit.  
Ein Schuss.
Erhellt den Grund.
Der lichtverzierte Kuss verlangt Vergebung.
Erfleht Erlösung.
Krötensorgen, gellt die Stimme des Gerichts.
Wer bangt, verliert. Gefriert als kalter Brocken.
Zerschellt. Im Alter trocken.

Die Dame lass fahren. Ihr Name bleibt.
Verweht und unbeleibt. Gewiss.
Vergiss die Tränennässe.
Semper –atur esse.

              Mein Morgenrot. Der Tod ist schwarz und klebt
                 als Harz an meinen Träumen.
                 In leeren Räumen lebt das Nichts.