[2008-02-11] 
 

Der Stimmer


Im vereisten Hinter.Zimmer.
Sitzt der Stimmer. Des Klavieres.
Vor den Verwaisten. Resten seines Bieres.
Es ist Winter. Doch er schwitzt.
Er denkt mal laut. Er denkt mal leise:
Scheiße.

Ich werde dir die Saiten weiten.
Dann wirst du wieder stimmig.
Sagt er. Und schaut es grimmig an. Das Klavier.
Das guckt stier.

Der Stimmer fühlt im Hier. Und Jetzt.
Er ist vergrätzt.
Einst war er auf dem Sprung.
Zum Star. Als Pianist.
Heut klingt es pling, dann pläng, dann plung.
’s ist alles, was von seinen Träumen.
Geblieben ist.
In kalten Räumen.

Er wankt hinaus. Und tankt.
Mehr Bier. Bei drei bis vier. Fängt er zu tanzen an.
Was er. Im Großen Ganzen. Ganz gut kann.
Er sieht die Rosensträuße fliegen.
Begeisterung!
Dann macht es pling und pläng und plung.

Ein Crash. So klingt,
wenn Blech und Mensch sich raufen.
Dem Stimmer rinnt. Es durch den Kopf.
Ich sollte weniger saufen.
Und er beginnt. Zum Himmel abzutauchen.

Ob die dort einen Stimmer brauchen?








(Anmerkung: Die verwegene Punktsetzung ist für Vor- und Lautleser gedacht.An diesen Stellen stelle ich mir bewusste Pausen oder Luftholen vor, so dass das Ganze wie abgehackt wirkt.)