[2004-06-09] 
 

Gesticktes


Du bist das Loch im Hohlsaum meines Lebens
des Fleischermeisters Beil in meiner Brust
der Abgesang des ewigen Strebens
die Irrfahrt der geborgten Lust

Die Stäbe sind zu schwach um dich zu halten
Sie beugen sich dem Druck des blanken Nichts
Das Böse lässt sich nicht gestalten
Es braucht das Urteil des Gerichts

Du bist der Spielball der gemeinen Sicht
der braune Kot, der durch die Decke quillt
Ein Bube, der den König sticht
Ein Tier, das seine Triebe stillt

Der Tanz der Gitter auf dem dunklen Schlamm
erzeugt in mir geträumte Visionen
Dein Tollhaus aber bricht den Damm
und überschwemmt die Illusionen

Du gibst das Bild der geifernden Vergeblichkeit
Verfluchte Wünsche schänden dein Gesicht
Die Fäden machen dein Gefängnis weit
doch Freiheit schenken sie dir nicht