[2005-11-10] 
 

Wutklappe 777


Der Satz, der erste
jenes kleine Geräusch aus einem Bonbon und einem Ton, der sich in meinem Nacken kräuselt,
wenn deine Stimme wie ein Mehlwurm säuselt
dieser feine Hieb aus duftig hingehauchter Häme
als Blumenatem schön verziert auf dem Tablett der Lüge elegant serviert
aus Kugelstichen silberfarbig mir um das Ohr geschlungen
voll Niedertracht mit süßem Aromat aus Honigschleim gesungen
jene flügellahme Klebrigkeit aus Terzen und Sonetten
war erst der Anfang
wollen wir wetten?

Der Satz, der zweite
über allen Bäumen lässt jenen Teig zum Berg aufschäumen
der hefekuchenhasenschartig zum schimmligen Verzehr durch Ritzen quillt
und niemals je den deinen noch den meinen Hunger stillt.
Der erste Satz und jener noch davor sind nun vergessen
von räudigen Hyänen aufgefressen und hingekotzt auf Himmelspfaden,
einst blau und gold gemalt, nun immerhin ein Festmahl für die Maden.
Ganz oben winkt ein grauer Geier als tödlich-trüber Nachtgesell
dem das Gebell der heulend meuchlerischen Meute wie ein Geläute
aus Zimbeln, Zimt und Leier schmeckt
weil wieder mal ein Mensch verreckt  
in dem
Gesang vom Untergang .

Der Satz, der dritte
versteckt im Faltenreich deiner Sinne
prall gefüllt mit dem tödlichen Gift einer Spinne
verrichtet auch ohne Gesicht seine Pflicht
und sticht
mir zum Schmerz
ins Herz.

Doch warte nur! Am Jüngsten Tag kehre ich
mit einem Paukenschlag wieder
und singe dir Lieder
die dir die Ohren zerreißen und deine Lippen zerbeißen
die sich als Zecken in all deine Poren stecken
die dir die Tränen in die Augen treiben
und deine Seele in kleine Scheibchen schneiden.

Die Hatz
die ich im Vierten Satz auf dich beschreibe
wird dann ganz zum Schluss mein Genuss
denn du wirst vor die Hunde gehen.
Ich werd es mit Vergnügen sehen

und von den Toten auferstehen.