[2005-07-14] 
 

Rote Fische


Ein Bildnis aus Wörtern
sich vorzustellen wie ein abstraktes Gemälde, das sich beim Betrachten von selbst malt



Rote Fische
Nebel könnten es gewesen sein, oder irgendwelche Schwaden aus Rauch und Schmiere, die sich in Luft auflösen wollten
Eine Regie und eine kleine Karte löge sich die Welt zurecht das Leiden am Elend und die Fahrt auf dem Dampfer mit dem Wasser oder eine singende Lärche
Wenn alles möglich ist, ist auch alles unmöglich
so dass demzufolge übermorgen auch gestern gewesen sein könnte oder morgen sein wird
ein heute jedoch ist nicht vorgesehen. Dumm. Das fließt einfach weg. Wasser zwischen den Fingerkuppen und über den Berg hilft es nicht.
Jaulen oder singen, das war nie die Frage
hinterher wussten die Verantwortlichen alles und nichts, je nachdem wer sie fragte
Ach, schieß mich doch in die Luft, wenn es dir nicht passt, aber vergiss nicht, den Hebel richtig zu führen. Dann jagt er schneller und dich mit mir.
Schön. Das ist schön. Eine Frage wird nicht gestellt, weil es sie nicht gibt. Eine Frage ist nur die Konstruktion eines Satzes, in dem die Wörter andersherum gestellt werden. Stell sie richtig, und die Antwort ist ganz plötzlich alleine da.
Fidirallala. So wie das Leben. Eben.




Anmerkungen: „Sinn“ dieses Textes ist sein „Nicht-Sinn“. Er ‚erzählt’ keine Geschichte. Er gibt keinen Rahmen. Ein gewisses Wiedererkennen von Gedankenstrukturen und –fetzen ist möglich. Aber sie bilden keine Einheit.
Der Text HAT keine Einheit. Er stellt Begriffe in den Raum, die wir zu erkennen glauben. Wir verknüpfen mit diesen Begriffen eine Erwartungshaltung, die nicht erfüllt wird. Der gedankliche Abgleich mit dem Geschriebenen funktioniert nicht. Eine Deckungsgleichheit kann nicht hergestellt werden. Das Gefühl der Fremdheit stellt sich ein. Und dann schnell die Ablehnung.  
Der Text ist eine Aneinanderreihung von Wort- und Satzstrukturen, die in der vorliegenden Form nicht zu einem bekannten Muster werden wollen. Sie nehmen den Leser nicht an die Hand. Sie zeigen noch nicht einmal einen Weg auf.
Diesen muss der Leser selber suchen und –vielleicht- finden. Es gibt keinen vorgeschriebenen Weg.
Man möge sich den Text vornehmen wie ein völlig ungegenständliches Bild. Ein paar Farben auf einer Leinwand. In keinem, oder unklarem Bezug zueinander. Auseinander fallend und nur von einem Rahmen zusammengehalten, dessen Form die  Buchstaben als Hilfsmittel bilden.
Vielleicht findet der Betrachterleser einen Zugang. Vielleicht auch nicht. Wenn er es will, wird das Bild/ der Text zu ihm sprechen, und eine Kommunikation wird hergestellt.