[2005-04-03] 
 

Vom Plappern und Blubbern


Der Tag, an dem ich die Antifalten-Creme auf meine Schienbeine schmierte und den Rasierer  meines Mannes als Zahnbürste benutzte, war das Anfangssignal meines Absturzes in den Himmel. Ich fand es nicht besonders aufregend, aber meine Umgebung jammerte sich einen Choral zurecht und nervte meine übrig gebliebenen Hörnerven ordentlich. Ich protestierte, aber die Brut konnte mich nicht hören. Sie war ja mit Jammern beschäftigt.
Also blubberte ich ihnen meinen neuesten eigenen Song. Das brachte sie vorübergehend zum Schweigen. Leider nur kurz. Denn sogleich wischten sie wild an sich herum und schauten mich mit verschwiemelten Augen an. Gut. Ich gebe es ja zu. Beim Blubbern war noch ein bisschen Brei dabei. Spritzig. Witzig. Fanden sie aber nicht und beschäftigten sich weiter mit Jämmerlich Gucken.
Geht nach draußen weiter gucken, plapperte ich. Aber wiederum hantierten sie nur an sich herum. Dieses Mal, indem sie sich in die Arme fielen und einen Choral zu heulen begannen, der noch schlimmer war als der Erste.
Ich stellte mir einen großen Wasserbottich vor, in dem ich sie alle ertränken würde. Aber wahrscheinlich würden sie sofort schwimmen lernen und einen Fisch-Choral nach oben blubbern. Diese Brut gibt niemals auf.  
Deswegen schloss ich meine Augen, seufzte noch einmal tief „Hilf, Himmel, hilf“, spannte meinen Fallschirm auf und sprang ab.