[2005-02-15] 
 

Zweimal zwei ist vier


Zwei mal zwei ist vier, sagten sie und nickten wichtig.
Na und, sagte ich und schritt würdevoll davon.
Die Schmerzen klemmte ich unter den rechten Arm, weil unter dem linken, da hätten sie weh getan.
Bleib hier mein Kind, sagte die Quarkgelkrel unn zeigte mir ihr rundes Lächeln. Dahinter war es dunkel, deshalb mochte ich nicht hineinschlüpfen.
Die einförmigen Quadratreihen zogen an mir vorüber, in Ketten gelegte Eisenbahnzüge. Komm herein, riefen sie mir zu, komm herein. Doch ich wollte nicht in viereckigen Linien mein Leben fristen.
Ach Marie, meine Suche will nicht enden, und am Ende wird es zu spät sein.
Kannst du dich erinnern, wie kraftvoll deine Wünsche waren, wie tief und ergeben du sie in dir verborgen hast und wie klein sie jetzt aussehen? Aber das ist nur äußerlich. Wenn du sie frei lässt, werden sie groß und breiten sich aus und tragen dich.
Nimm mich mit, Marie. Meine Polster werden dich wärmen, und deine Freude wird die Vögel singen lassen. Du darfst sie nicht vergessen, Marie.
Kleinere Puzzle-Teile habe ich verloren.
Sie lassen sich nicht mehr ankleben.
Das Gerüst bleibt leer.
Koste es, was es wolle. Die Funktionstüchtigkeit einer dreibeinigen Radiermaschine ist nachgewiesen. Der Rasenmäher hält dicht, und die Sterne schauen sich das Ganze ungerührt an. Pflanzendemos müssen nicht angemeldet werden. Die Polizisten sind anderswo beschäftigt.
Ach Marie. Ich sehe dich doch. Dahinten in dem kleinen Mädchen steckst du. Das traurige Gesicht hast du ihr angemalt, aber die blonden Locken halten sie zusammen. Ich weiß, du bist nicht böse, aber du hättest dem Kind ein Lächeln bringen sollen, damit es froh werden kann  in seinem Leben.
Hinter uns lassen wir eine Spur, die nichts aussagt und mit einem Blick vergeht. Verwischter Sand. Melken und ernten kann nur der Befugte im Planquadrat. Zweimal zwei ist vier. Wenn du es glaubst, kehren deine Tränen zurück.
Flieg, Marie, flieg.







Anm. d. Red.: Neuer Kommentar / Erstveröffentlichung 17.01.05